Sie definieren die physikalischen Anforderungen – wir helfen gern bei der Auswahl des passenden Werkstoffes!
Hitzebeständig, Säurebeständig, Laugebeständig, Ölbeständig, Brennbarkeit, schwimmfähig, biokompatibel oder zugelassen nach Altautoverordnung, Elektrogerätegesetz, FDA, BfR, KTW, DVGW-W270, WRAS, ACS, ... – für jede dieser Anforderungen gibt es Materialien, die sie erfüllen. Wir unterstützen Sie gern und bieten auch verschiedene Alternativen an, um für Sie
eine kostengünstige und nachhaltige Lösung zu finden!
GummiAus Natur- und Synthesekautschuken
Der Begriff Gummi umfasst sämtliche Vulkanisate von Natur- und Synthesekautschuken. Aus diesen Kautschuken entstehen durch die Vulkanisation (Vernetzung) Elastomere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Die Besonderheit der Elastomere ist die Elastizität, das heißt ein aus einem Elastomer hergestellter Körper kann durch Zug oder Druck deformiert werden, geht jedoch ohne Last in seine ursprüngliche Form zurück.
Anders als Kunststoffe können vulkanisierte Elastomere nicht wieder „eingeschmolzen“ und dem Spritzgießprozess zugeführt werden.
Um bestimmte Eigenschaften zu erhalten, werden Kautschuke meist als Mischungen eingesetzt. Dabei wird auf einer Walze oder einem Kneter ein Basiskautschuk mit verschiedenen Zusatzstoffen wie Vulkanisationsbeschleuniger und -verzögerer, Farbstoffe, Füllstoffe, Antioxidantien oder Ozonschutzmittel, Gleitmittel usw. vermischt.
Typische Eigenschaften
Wichtigste Einsatzgebiete
- Medizintechnik
- Automobilindustrie
- Maschinenbau
- Sanitär- und Haushaltstechnik
Um ein Gleiten von Gummiteilen auf glatten Oberflächen zu erleichtern, können Gummiformteile chloriert werden. Dadurch wird die Oberfläche aufgehärtet, das eigentliche Teil bleibt elastisch und somit die Funktion erhalten.
Lagerung von Gummi / Elastomeren
Die Vorschriften zur Lagerung sind in DIN 7716 zusammengefasst. Hier die wichtigsten Punkte:
- Sachgemäß gelagerte vulkanisierte Elastomere behalten in der Regel über mehrere Jahre ihre Eigenschaften ohne nennenswerte Änderung.
- UV-Licht, Wärme, Ozon, Sauerstoff, Feuchtigkeit, Medien (z.B. Lösungsmitteln, Ölen) oder mechanische Beanspruchung können zu Veränderungen der Eigenschaften oder Form führen.
- Die Lagerung sollte trocken, kühl, staubarm und mäßig belüftet erfolgen.
- Die Lagertemperatur sollte zwischen -10°C und +15°C liegen.
- Die Lagerung sollte getrennt von Medien wie Kraftstoffen, Fetten, Ölen, Säuren oder Lösungsmitteln erfolgen.
Gern beraten wir Sie, sollten Sie spezielle Fragen haben.
Flüssig Silikon-KautschukLiquid Silicone Rubber (LSR)
Silikon-Kautschuk erfüllt viele der Anforderungen, die Konstrukteure in der Fahrzeugentwicklung sowie Techniker und Kaufleute im Einkauf stellen:
- hohe Wärmebelastung und gute Tieftemperaturbeständigkeit, Flexibilität von -50 bis +250°C
- gute gummitechnische Eigenschaften, Ozon- und UV-Stabilität, hervorragendes Alterungsverhalten und sehr gute Witterungsbeständigkeit
- Weichmacherfrei
- herausragende elektrische Eigenschaften (sowohl hoher Isolationswiderstand als auch gute elektrische Leitfähigkeit)
- vorteilhaftes Brandverhalten (nach Verbrennung verbleibt ein Rückstand von elektrisch isolierendem Siliziumdioxid)
- hervorragende physiologische Eigenschaften und damit für die Verwendung im Lebensmittelbereich (BfR/FDA) zugelassen sowie im medizinischen Bereich besonders geeignet
- Zulassung für Trinkwasser nach verschiedensten Normen wie z.B. KTW, DVGW W270, WRAS, ...
- ölausschwitzendes Material, gleitmodifizierte Typen, antibakterielle Typen, Oberflächenmodifikation durch Fluorieren
- gut einfärbbar
Typische Eigenschaften
Typische Eigenschaften | Prüfnorm | Einheit | Wert |
---|---|---|---|
Härte Shore A | DIN 53505 | 50 | |
Aussehen | transluzent | ||
Dichte | ISO 1183-1 A | g/cm³ | 1,125 |
Reißfestigkeit | DIN 53504 S 1 | N/mm² | 9,9 |
Reißdehnung | DIN 53504 S 1 | % | ≥ 480 |
Weiterreißwiderstand | ASTM D 624 B | N/mm | ≥ 29 |
Rückprallelastizität | DIN 53512 | % | 62 |
Druckverformungsrest | DIN ISO 815-B (22 h / 175 °C) | % | 13 |
Durchschlagfestigkeit | DIN IEC 243-2 (1-mm-Platte) | kV/mm | 23 |
Spez. Durchgangswiderstand | DIN IEC 93 | Ω cm | 5 x 1015 |
Dielektrizitätszahl bei 50 Hz | DIN VDE 0303 | εr | 2,8 |
Dielektrischer Verlustfaktor (50 Hz) | DIN VDE 0303 | tan δ | 20 x 10-4 |
Hinweis: Diese Tabelle gibt lediglich einen groben Überblick über die Eigenschaften eines 50 Shore Materials. Diese können am fertigen Teil ggf. abweichen.
Wichtigste Einsatzgebiete
- Automobilbau und Fahrzeugbau
- Elektrotechnik und Elektronik
- Human- und Lebensmittelsektor
- Medizintechnik
- Sanitär- und Haushaltstechnik
Gegenüber verdünnten Säuren und Laugen sind Vulkanisate aus Silikon-Kautschuk beständig, wobei diese Beständigkeit mit steigender Konzentration und Temperatur abnimmt. Kochendes Wasser greift Silikon-Kautschuk- Vulkanisate nicht merklich an.
Um ein Gleiten von Silikonteilen auf glatten Oberflächen zu erleichtern, können Silikonformteile fluoriert werden. Dadurch wird die Oberfläche aufgehärtet, das eigentliche Teil bleibt elastisch und somit die Funktion erhalten.
Gern beraten wir Sie, sollten Sie spezielle Fragen haben.
Thermoplastische ElastomereKurzform: TPE
Die Thermoplastischen Elastomere (TPE) befinden sich in Bezug auf ihre Eigenschaften zwischen Thermoplasten (= Kunststoff) und Elastomeren (= Gummi). Sie lassen sich daher wie Kunststoff verarbeiten, da das Granulat durch Wärme und Scherung plastisch wird. Durch Abkühlen wird es wieder elastisch wie im Ausgangszustand. Schmelzen und Erstarren sind dabei rein physikalische Vorgänge, die auch wiederholt werden können im Gegensatz zum Gummi, wo die chemische Vernetzung eine Umkehr des Prozesses unmöglich macht.
Es gibt verschiedene Arten von TPE, die sich grob in zwei Klassen einsortieren lassen:
- Blockcoplymere
- Elastomerlegierungen/Blends
Blockcoplymere
Makromoleküle, bestehend aus einem Hartsegment (= thermoplastische Phase) und einem Weichsegment (= elastische Phase). Die Blockcopolymere unterteilen sich in:
- Styroltypen (TPE-S),
- Polyetherester (TPE-S),
- Polyurethane (TPE-U) und
- Polyetheramide (TPE-A)
Elastomerlegierungen/Blends
Hierzu werden Elastomerpartikel in eine thermoplastische Matrix eingebettet. Sie werden unterteilt in:
- Thermoplastische Polyolefine (TPE-V = teilvernetzt, TPE-O = unvernetzt)
- Acrylatbasierte HT-Blends
- Fluorkautschukbasierende Blends
- Sonstige thermoplastische Vulkanisate
Wichtigste Einsatzgebiete
- Medizintechnik
- Automobilindustrie
- Telekommunikation
- Konsumartikel
Vorteile von TPE
- Verarbeitung wie Kunststoff (kurze Zykluszeiten, keine Nacharbeit)
- Rohstoff und Verarbeitung kostengünstig
- Einfache Realisierung von Hart-Weich-Verbundteilen (Mehrkomponentenfertigung)
- Recycling fähig
- Verschiedene Farben möglich
Nachteile von TPE
- Geringere Temperaturbeständigkeit als Elastomere
- Geringere Medienbeständigkeit als Elastomere
- Schlechterer Druckverformungsrest als Elastomere
Gern beraten wir Sie, sollten Sie spezielle Fragen haben.
KunststoffeThermoplaste
Die Thermoplaste (Kunststoffe) sind in einem weiten Temperaturbereich fest, werden jedoch durch Einwirkung von Temperatur und Scherung plastisch und somit verformbar. Dieser Prozess ist wiederholbar und dadurch das Recycling grundsätzlich möglich.
Kunststoffe werden in Bezug auf Ihre technischen Eigenschaften (mechanisch, thermisch, chemisch) in Standardkunststoffe, technische Kunststoffe und Hochleistungskunststoffe eingeteilt.
Bekannte Typen sind:
ABS, PA, PMMA, PC, PET, PP, PE, PS, PEEK, PBT, POM
Vorteile von Kunststoffen
- Verarbeitung (kurze Zykluszeiten, keine Nacharbeit)
- Rohstoff und Verarbeitung kostengünstig
- einfache Realisierung von Hart-Weich-Verbundteilen (Mehrkomponentenfertigung)
- Recycling fähig
- verschiedene Farben möglich
Wichtigste Einsatzgebiete
- Medizintechnik
- Haushaltstechnik
- Automobilindustrie
- Telekommunikation
- Konsumartikel
- Sanitärtechnik
Gern beraten wir Sie, sollten Sie spezielle Fragen haben.